Die meisten von meinen Hochzeitspaaren waren noch nicht auf vielen Hochzeiten. Und auf denen sie waren ist meist der gleiche Ablauf geplant. Im Folgenden stelle ich euch mal einen typischen Hochzeitsablauf dar, zumindest wie ich ihn auf den meisten Hochzeiten gewohnt bin.
Vorab muss man sagen, dass die meisten meiner Paare zweimal heiraten, das heißt einmal standesamtlich und meist ein Jahr später eine freie Trauung.
Ablauf einer Hochzeit
Viele buchen mich zum Getting Ready morgens, das heißt, dass ich als Fotografin beim Schminken und Anziehen dabei bin. Hier kann man auch Einladungskarten, Ringe und andere Details einfangen. Meist sind hier auch noch Freund:innen dabei, welche auch gerne abgelichtet werden möchten. Auch ein Brunch ist hier nicht verkehrt. Das Getting Ready betrifft beide Eheschließenden. Manche meinen, dass man bei einem Anzug und wenn kein Makeup im Spiel ist kein Getting Ready braucht. Klar, was braucht man schon? Aber Ich kann nur von meiner eigenen Hochzeit sprechen und ich hab mich im Nachhinein sehr gefreut auch die Getting Ready Bilder meines Partners zu sehen, da ich eben nicht dabei war. Je nach Fahrplan rechne ich pro Person zwischen 30 und 60 Minuten plus Fahrtzeiten.
Nach dem Getting Ready folgt der First Look. Hier sehen sich beide zum ersten Mal im Hochzeitsoutfit an dem Tag. Meist treffe ich mich vorab mit der Braut oder dem Bräutigam und wir warten auf die andere Person. Dies dauert etwa eine halbe Stunde. Anschließend könnt ihr euch nochmal frisch machen, da hier häufig viele Tränen kullern oder ihr esst nochmal was bevor es weiter zur Trauung geht.
Dann geht’s auch schon los, da ich immer empfehle nicht zu lange zu warten, da ihr endlich loslegen wollt. Bei der Trauung ist das Hochzeitspaar etwa 15 Minuten vorher am Ort und dann geht’s auch schon los. Eine freie Trauung dauert zwischen 40 und 90 Minuten, das kommt immer auf den oder die Rednerin an.
Nach der Trauung werden meist Gruppenbilder gemacht, da ihr diese dann erledigt habt, hier spielt die Anzahl der Gäste eine wesentliche Rolle. Ich würde hierfür etwa 20 Minuten ansetzen. Beauftragt hierfür eine gute Freundin oder ein Familienmitglied, welches alle Gäste kennt. Schreibt eine Liste mit den Kombinationen, die ihr abgelichtet haben wollt. Dann geht das deutlich schneller, da ich die Gäste nicht kenne und ihr dafür keinen Kopf haben werdet, glaubt mir. Da vergisst man schnell jemanden.
Ab zum Sektempfang, dieser dauert meist eine Stunde inklusive Geschenkübergaben, ich rechne hier mal mit 100 Gästen, dies ist so die Durchschnittsanzahl meiner Hochzeiten, die ich begleiten darf. Baut das Schenken mitein, wenn es möglich ist, da sich sonst eine zweite Schlange an eurem Tag aufbaut und ihr wieder weniger Zeit zu feiern habt.
Weiter geht es mit dem Tortenanschnitt inklusive Salziges Buffet. Nur Kuchen, also ich weiß nicht, ich habe meist Hunger auf was Salziges und danach geht’s ab zum Kuchen. Mit vollen Bäuchen eröffnen die meisten die Tanzfläche mit einem klassischen Walzer, den sogenannten Eröffnungstanz.
Danach ist Party angesagt, manche bauen hier noch das Brautstehlen ein. Vor oder nach dem Essen, es ist ganz unterschiedlich, wobei ich nach dem Essen empfehlen würde, da die Stimmung immer nach unten kippt, wenn anschließend ruhiges Essen herrscht und viele auch keine gute Grundlage für den ganzen Wein haben. Ich kann nur sagen ich bin kein Fan vom Brautstehlen, ich mag es lieber eine gute Band zu haben, die Stimmung macht und diese auch den Tag über steigert. Einfach Party!
Kurz vor dem Abendessen würd ich mit euch beiden kurz für 15 Minuten nach draußen gehen, hier den Sonnenuntergang nutzen und ein paar Minuten zu zweit festhalten. Traumhaftes Licht, im Gegensatz zu Mittag.
Zu guter Letzt kommt der Abschlusstanz, dieser zeigt klar und deutlich wann die Party vorbei ist. Die meisten sind schon ewig auf den Beinen und man soll eben aufhören, wenn es am schönsten ist.
Das war so der Ablauf, der am meisten umgesetzt wird. Hier nochmal im Schnelldurchlauf:
Hochzeits – Variante 1
10:00 Uhr Getting Ready
12:00 Uhr First Look
13:30 Uhr Trauung
15:00 Uhr Sektempfang inklusive Schenken
16:00 Uhr Kuchenanschnitt und Salziges Buffet
16:30 Uhr Eröffnungstanz
16:45 Uhr Platz für Einlagen
18:30 Uhr Essen
20:00 Uhr Brautstehlen
21:30 Uhr Party
24:00 Uhr Abschlusstanz
Nun stelle ich euch mal ein paar verschiedene Varianten vor, die leider viel zu selten umgesetzt werden.
Hochzeits – Variante 2
13:00 Uhr Getting Ready
14:00 Uhr first look
15:00 Uhr Kaffee und Kuchen, Sektempfang
17:00 Uhr Gruppenbilder
18:00 Uhr kurzes Paarshooting
18:30 Uhr Essen
20:00 Uhr Hochzeitspaar macht sich nochmal frisch
20:30 Uhr Trauung
21:30 Uhr Party und open end
Hochzeits – Variante 3
13:00 Uhr Getting Ready
14:30 Uhr First Look
15:00 Uhr kleinen Happen essen und los geht’s zur Trauung
15:30 Uhr Trauung
17:00 Uhr Sektempfang + Häppchen inklusive Schenken
18:00 Uhr Eröffnungstanz
18:45 Uhr schnelles Shooting draußen
19:00 Uhr Essen, als Nachspeise Kuchenanschnitt
21:30 Uhr Party
24:00 Uhr Abschlusstanz
Dies sind jetzt drei Varianten, die man natürlich anpassen kann. Man sollte sich überlegen, möchte man ein Gruppenbild oder reicht auch ein Bild mit den engsten Familienmitgliedern? Ist uns eine gemeinsame Party wichtiger als Brautstehlen? Wer sitzt während dem Brautstehlen im Saal und wartet?
Das alles sind Fragen, die natürlich nur ihr für euch beantworten könnt. Und dabei ist es mir sehr wichtig zu sagen: Macht das was ihr wollt! Und wenn ihr euch für einen Plan entschieden habt, lasst euch nicht verunsichern oder reinreden. Jeder hat eine andere Meinung dazu. Es ist und bleibt eure Hochzeit.